Hier erfahren Sie, wie wir unsere ersten Erfahrungen mit Yoga und der
Yogalehre gemacht haben.
Meinen ersten Kontakt mit Yoga
hatte ich als Jugendliche durch ein Buch meiner Mutter: Karen Zebroffs Yoga für Jeden. Hieraus habe ich dann mit großem Interesse die Asanas und andere Übungen nachgemacht.
Während meiner Ausbildung zur Zahntechnikerin lernte ich mit einer Mitschülerin regelmäßig für die Gesellenprüfung. Dabei lernte ich ihre Mutter kennen. Meta war eine Frau, die den Yoga so verinnerlicht hatte, wie ich danach selten jemanden kennenlernte. Ein Beispiel: Meta pflegte mit Mitte siebzig noch eine ältere Dame, zu der sie regelmäßig mit dem Fahrrad fuhr. Auf dem Weg zu ihr praktizierte sie Kapalabhati, ein Pranayama, in dem man heftig stoßweise ausatmet. Meta legte allerdings Wert darauf, nur auf den Nebenstraßen Kapalabhati zu praktizieren, wegen der Autoabgase. Sie hätte es gern gesehen, dass auch ihre Tochter Yoga praktizierte. Daher frage sie mich, ob ich mit ihrer Tochter und ihr an einem Yoga-Wochenendseminar teilnehmen wolle – und ich wollte. Es kam, wie es kommen musste, mich packte Yoga sofort! Metas Tochter hingegen war für den Yoga nicht zu begeistern.
Auf besagtem Seminar mit Meta lernte ich meine spätere langjährige Yogalehrerin Ingrid kennen. Bei ihr besuchte ich einige Jahre regelmäßig einen Wochenkurs und einige Wochenseminare. Irgendwann war Ingrid bei einem Abendkurs verhindert und fragte mich, ob ich sie vertreten könne, was ich dann auch tat. Mein Interesse an Yoga wuchs immer weiter. Ich löcherte Ingrid mit meinen Fragen, bis ihr dies dann einfach zu viel wurde: Als wir gemeinsam an einem BDY-Seminar vom Helga Simon-Wagenbach teilnahmen – Ingrid moderierte dort Lehrproben –, meinte sie wegen meiner steten Vielfragerei, ich solle doch eine Ausbildung zur Yogalehrerin machen. Da könnte ich dann alle meine Fragen stellen und würde so sicherlich meinen großen Wissensdurst stillen können.
Gesagt, getan. An der Gesellschaft für Geisteswissenschaftliche Fortbildung in Düsseldorf schloss ich 1994 meine Ausbildung mit dem Zertifikat Yogalehrerin BDY/EYU ab. Nebenbei bemerkt: Damals gab es noch keine einzige Yoga-Ausbildungsschule in Köln.
Ich unterrichte Yoga seit 1989, ab 1992 im eigenen Studio in Köln-Sürth. Dazu kamen regelmäßig Wochenend-Seminare und von mir organisierte Yogareisen nach Madeira.
In den vielen Jahre meine Yogalehrtätigkeit haben einige meiner Kurs-Teinehmer:innern ebenfalls eine Yogalehr-Ausbildung absolviert. Bisher habe ich sie immer an andere Ausbildungsschulen weitervermittelt. Vor einiger Zeit fragte mich eine der Weitervermittelten, warum ich denn nicht selbst eine Yoga-Ausbildung anbieten würde. Sie sei nämlich in meinen Yogakursen sehr gut auf die Ausbildung vorbereitet worden. Dies gab mir letztendlich den entscheidenden Impuls, die Yoga-Akademie Köln in der OSK (Offene Schule Köln) zu gründen.
Ich war 2010 Mitbegründerin der OSK, eine private inklusive Gesamtschule in Köln-Sürth. Hier arbeitete ich elf Jahre ehrenamtlich, bis mein Sohn 2021 dort sein Abitur machte. In dieser Zeit habe ich viele Aufgaben übernommen, wie beispielsweise die Koordination der Elternhilfe, Mitwirkung in der Schulentwicklung, Schulpflegschaftsvorsitz, Sprecherin (Vorstandsvorsitz) des Netzwerks inklusive Schule e.V., Trägerverein der OSK, Aufnahmegespräche der Schüler:innen, Finanzierung des Elternbeitrages, pädagogische Unterstützung im Unterricht, Deutsch als Fremdsprache oder Mitglied in der Projekt-Steuerungsgruppe für den Schulneubau der OSK.
Die vielfältigen Erfahrungen und Entwicklungen, die ich an der OSK machen konnte, werden auch der Yogalehr-Ausbildung zugutekommen. Es ist daher kein Zufall, dass die Yoga-Akademie Köln ihre Ausbildungen in dem 2022 fertiggestellten Neubau der OSK beginnen wird. Zudem bringe ich meine vielfältigen Erfahrungen, die ich an dieser inklusiven Schule gemacht habe, in die Yoga-Akademie insofern mit ein, als hier wohl erstmalig in der Yoga-Lehrausbildung die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen explizit als ein Leitgedanke formuliert wird.
Ich koordiniere derzeit das Yoga Netzwerk Rheinland, in dem sich Yogaleher:innen aus der Region Köln zum Zwecke des Austauschs und Unterstützung organisiert haben. Dort traf ich auf Hardy, der gleichfalls die Idee hatte, eine Yogalehr-Ausbildungsstätte in Köln zu gründen. Und so entschlossen wir uns 2021, gemeinsam die Yoga-Akademie Köln zu gründen.
Meine erste Begegnung mit Yoga
war ein VHS-Kurs. Zuvor hatte ich ein Buch gelesen, in dem beschrieben wurde, dass die Aussagen der modernen Physik und die von östlichen (Yoga-)Meistern sich sehr ähneln, wenn es um die Beschreibung der Welt geht. Ich war daher neugierig, was es mit diesem Yoga auf sich hat. Das war 1989.
Zu dieser Zeit war ich politisch sehr aktiv und fand die Verbindung von Politik und Yoga sehr hilfreich, auch wenn es keine Vorbilder gab (und gibt). Noch heute bin ich politisch engagiert, besonders in der „For-Future-Bewegung“. So war ich 2019 Mitbegründer der Plattform „Yoga for Future“ und habe 2020 das Buch/Manifest „Yoga for Future – Yoga in Zeiten der Corona- und Klimakrise“ verfasst.
Nachdem ich meine damalige Yogalehrerin wegen eines Auslandsaufenthalts über mehrere Monate vertreten hatte, legte sie mir nahe, doch selbst auch eine Yogalehrerausbildung zu machen. So wurde ich von 1992 – 1996 beim BDY zum Yogalehrer BDY/EYU ausgebildet. Seitdem unterrichte ich Yoga im Westerwald und Köln, zuletzt im eigenen Studio in Köln.
Meine Leidenschaft Yoga zu praktizieren war immer verbunden mit meinem Engagement für Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung. Mein soziales Engagement spiegelt sich zudem in meinem bürgerlichen Beruf wieder: Ich war Jahrzehnte in einer großen Sozialbehörde als Diplom-Verwaltungswirt (in Teilzeit) tätig.
Auch meine Arbeit als Vorstand im BDY von 2010 – 2019 war im Wesentlichen von Fragen der Nachhaltigkeit und einer weltzugewandten Yoga-Philosophie und Yoga-Ethik geprägt.
Neben Yoga-Kursen und -Seminaren war ich von 2002 – 2007 in der BDY-Yogalehrausbildung an der Integralen-Yogaschule Hamburg in verantwortlicher Position tätig. Dort konnte ich erstmals die Freude spüren, die mir das Ausbilden von Yogalehrer:innen macht.
2021 gründeten Heike und ich die Yoga-Akademie Köln. Hier haben wir eine fundierte, qualitativ hochstehende Yogalehrausbildung, die den Erfordernissen der heutigen Zeit entspricht, gemeinsam entwickelt. Wir sind der Überzeugung, dass ein „Yoga for Future“ einen besonderen Blick auf die Bereiche Digitalisierung, kulturelle und sexuelle Diversität, Nachhaltigkeit und Inklusion von Menschen mit körperlichen Handicaps haben sollte. Und das nicht nur in der Metropol-Region Köln.